Rumänien: Angaben zu Demografie und Bevölkerung
Die Bevölkerung von Rumänien hat 2022 rund 19,7 Millionen Menschen betragen. In der EU liegt Rumänien damit auf Rang sieben. Die Bevölkerungsentwicklung Rumäniens ist schon seit Jahren rückläufig, jedoch kam es durch Flüchtlinge des Russland-Ukraine-Konflikts zu einem Bevölkerungswachstum von rund vier Prozent im Jahr 2022. Dies ist einerseits auf die niedrige Fertilitätsrate zurückzuführen: 2021 hat sie - trotz positiver Entwicklung in den vergangenen Jahren - lediglich rund 1,8 Kinder je Frau betragen. Andererseits spielt auch die Abwanderung eine Rolle.Der Lebensstandard in Rumänien ist verhältnismäßig niedrig, was sich unter anderem an der Lebenserwartung zeigt: Mit rund 74,1 Jahren (2022) belegt Rumänien hier den drittletzten Platz unter den EU-Ländern; der EU-Durchschnitt hat 2021 rund 80,1 Jahren betragen. Den vorletzten Rang nimmt Rumänien bei der Urbanisierung ein: Lediglich rund 54,3 Prozent der Bevölkerung haben 2021 in Städten (EU-Schnitt: rund 75,2 Prozent) gelebt.
Migration, Asyl und Ausländer in Rumänien
Um die niedrige Fertilitätsrate auszugleichen, wäre Rumänien eigentlich auf Zuwanderung angewiesen. Der Migrationssaldo für Rumänien ist jedoch seit Jahren negativ. Im Jahr 2021 hat der negative Migrationssaldo für Rumänien rund 22.220 Personen betragen - es verließen somit langfristig mehr Personen das Land, als im gleichen Zeitraum Personen nach Rumänien einwanderten. Insgesamt haben im Jahr 2022 rund 3,19 Millionen Rumän:innen im EU-Ausland gelebt. Das beliebteste Einwanderungsland ist dabei Italien mit rund 1,1 Millionen rumänischen Staatsbürger:innen. Auf der anderen Seite bilden moldauische Staatsbürger:innen 2022 mit rund 5.510 Einwohner:innen die größte ausländische Bevölkerungsgruppe in Rumänien.Rumäniens Wirtschaft
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Rumänien hat 2022 rund 301,9 Milliarden US-Dollar bzw. rund 275,1 Milliarden Euro betragen. Damit belegt das Land Rang 12 in der EU. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl hat das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf geschätzt rund 15.851 US-Dollar bzw. rund 14.442 Euro betragen - dies bedeutet den vorletzten Platz in der EU; der Schnitt ist mit rund 35.220 Euro pro Kopf im Jahr 2022 mehr als doppelt so hoch. Im Jahr 2021 war Nordostrumänien eine der 20 EU-Regionen mit dem niedrigsten Pro-Kopf-BIP in der Europäischen Union. Das Wirtschaftswachstum in Rumänien hat 2022 rund 4,8 Prozent betragen; für 2023 wird ein Wachstum von rund 2,4 Prozent erwartet. Die Wachstumsraten waren in den letzten Jahren vor der Corona-Pandemie wieder stark gestiegen und sie sind auch gemessen am wirtschaftlichen Entwicklungsstand des Landes als hoch anzusehen. Die Arbeitslosenquote war seit Jahren relativ stabil und ist in jüngster Vergangenheit deutlich rückläufig: 2022 hat sie rund 5,6 Prozent betragen, damit liegt sie unter dem EU-Schnitt. Von besonderer Bedeutung für den rumänischen Arbeitsmarkt ist die Landwirtschaft: Rund 21,3 Prozent der Erwerbstätigen haben 2020 in diesem Bereich gearbeitet; in keinem anderen EU-Land war der Anteil der Agrarbeschäftigten annähernd so hoch (EU-Schnitt: rund 4,24 Prozent). Gleichzeitig ist nirgendwo anders in der EU der Anteil des Dienstleistungssektors an den Erwerbstätigen so niedrig (rund 43,7 Prozent; EU-Schnitt: rund 71,1 Prozent). Dies zeigt die noch relativ rückständige Wirtschaftsstruktur des Landes, die sich allerdings in den vergangenen Jahren stetig entwickelte. Dieser Umstand lässt sich ebenso an der Verteilung des BIP auf die Wirtschaftssektoren erkennen: Hier hatte Rumänien im Jahr 2022 mit 4,5 Prozent nur noch knapp den zweithöchsten Anteil der Landwirtschaft (hinter Lettland mit rund 5,1 Prozent) in der EU. Die Inflationsrate in Rumänien hat 2022 rund 13,8 Prozent betragen; für 2023 gehen Prognosen von einer Teuerungsrate von rund 10,5 Prozent aus. Gleichzeitig ist das Preisniveau für Verbrauchsgüter und Dienstleistungen in Rumänien sehr niedrig: 2022 hat es rund 52 Prozent des EU-Durchschnitts betragen.Der Außenhandel von Rumänien
Die Handelsbilanz Rumäniens im Güterhandel ist seit Jahren negativ. Das Land führt kontinuierlich mehr Waren ein als es im gleichen Zeitraum exportiert. Im Jahr 2022 verzeichnet das Land mit einem Handelsbilanzsaldo von rund -35,8 Milliarden US-Dollar das größte Handelsbilanzdefizit seit 2013.Export
- Export von Gütern aus Rumänien: Rumänien exportierte im Jahr 2022 Waren im Wert von rund 96,7 Milliarden US-Dollar.
- Wichtigste Exportgüter von Rumänien: Die wichtigsten Exportgüter Rumäniens sind Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte und Einrichtungen und elektrische Teile davon (SITC Abschnitt 77) mit einem Exportanteil von rund 16 Prozent gewesen. Auf Straßenfahrzeuge (SITC Abschnitt 78) entfallen rund 15,1 Prozent der Exporte.
- Wichtigste Exportländer von Rumänien: Das wichtigste Exportland für Rumänien im Jahr 2022 ist Deutschland mit einem Anteil von rund 19,8 Prozent gewesen.
- Import von Gütern nach Rumänien: Rumänien importierte im Jahr 2022 Waren im Wert von rund 132,5 Milliarden US-Dollar.
- Wichtigste Importgüter von Rumänien: Die wichtigsten Importgüter von Rumänien im Jahr 2022 sind Elektrische Maschinen, Apparate, Geräte und Einrichtungen und elektrische Teile davon (SITC Abschnitt 77) mit einem Anteil von rund 11,1 Prozent gewesen.
- Wichtigste Importländer von Rumänien: Das wichtigste Importland von Rumänien im Jahr 2022 ist Deutschland mit einem Anteil von rund 17,8 Prozent gewesen.
Der wichtigste Handelspartner für Rumänien sowohl im Export als auch im Import ist Deutschland.
Die Staatsverschuldung von Rumänien hat 2022 rund 48,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts betragen. Im Zuge der Finanzkrise hat sich die Schuldenquote auch in Rumänien im Vergleich zu 2007 kurzzeitig etwa vervierfacht. Das Staatsdefizit hat 2022 rund 6,7 Prozent des BIP betragen, für 2023 wird ein Haushaltsdefizit von rund 5,8 Prozent erwartet. Die Staatsquote, d.h. der Anteil der Staatsausgaben am BIP, war 2022 mit rund 39,7 Prozent die viertniedrigste in der EU gewesen.